Wenn ein MS-Verdacht aufgrund der Anamnese und der körperlichen Untersuchung aufkommt oder ein Fortschreiten der Erkrankung vermutet wird, nutzen Ärzt*innen unter anderem die Magnetresonanztomografie (MRT).
Dr. med. Birte Elias-Hamp (Neurologin) und Dr. med. Holger Görike (Radiologe) beleuchten das Thema im gemeinsamen Gespräch.
MRT als frühes Diagnosemittel bei MS
Das bildgebende Verfahren ist auch unter dem Namen Kernspintomografie bzw. Nuclear Magnetic Resonance (NMR) bekannt. Seine Aufgabe: Strukturen im Inneren des Körpers sichtbar zu machen. Untersuchungen mittels MRT sind schmerzfrei und verursachen auch keine Belastung durch Strahlen.
Sowohl im Frühstadium einer Diagnoseerstellung als auch bei weiteren Behandlungsschritten der MS ist die MRT von großer Bedeutung. Um eventuellen Verschlechterungen vorzubeugen und Therapien zu optimieren, raten Ärzt*innen Betroffenen, sich regelmäßig MRT- Untersuchungen zu unterziehen. Mehr dazu erfahren Sie hier.
Die Verlaufskontrolle im Auge behalten
Entzündungsherde und deren Veränderungen lassen sich über die MRT nachweisen. Wird dieser Prozess frühzeitig erkannt, kann ihm entgegengewirkt werden. Deshalb sind regelmäßige MRT-Untersuchungen ein wichtiger Bestandteil einer erfolgreichen Verlaufskontrolle. Denn dadurch kann festgestellt werden, wie aktiv Ihre Erkrankung ist. Ist die MS-Therapie nicht ausreichend wirksam, kann die Therapie bei Anzeichen von Krankheitsaktivität frühzeitig optimiert werden.
Zwei Expert*innen stehen Rede und Antwort
Aufklärung ist ein wichtiger Schritt im Umgang mit einer Erkrankung. Wir haben zwei Expert*innen gebeten, uns einige Fragen zum Thema MRT zu beantworten. In zwei Einzelinterviews erzählen sie aus Sicht der Neurologie und Radiologie, warum die MRT bei der Diagnose und Behandlung von MS so eine wichtige Rolle spielt.
Dr. med. Birte Elias-Hamp
Fachärztin für Neurologie
Dr. med. Birte Elias-Hamp ist Fachärztin für Neurologie und leitet gemeinsam mit ihrem Vater, Dr. med. Wolfgang-Gerhard Elias, eine neurologisch-psychiatrische Praxis in Hamburg, die besonders auf die Diagnose und Therapie der Multiplen Sklerose ausgerichtet ist.
Stadien der Erkrankung, Lokalisierung von Herden, exakte Verlaufskontrolle, tabellarischer Befundbericht: Was sollte man im Zusammenhang mit der MRT bei Diagnose und Behandlung der MS unbedingt wissen? Dr. med. Birte Elias-Hamp beantwortet diese und andere Fragen im Video hier.
Dr. med. Holger Görike
Facharzt für diagnostische Radiologie
Dr. med. Holger Görike ist Facharzt für diagnostische Radiologie in Hamburg. In seiner Praxis bietet er umfassende Diagnostik und Therapie in den Bereichen Radiologie und Neuroradiologie an.
MRT-Vorbereitung, Unterstützung durch Angehörige, Verabreichung von Kontrastmitteln, Darstellung von Sklerosen in Aufnahmen u. v. m.: Dr. med. Holger Görike geht hier im Videointerview auf verschiedene Aspekte der MRT-Untersuchung ein.
Verzahnung von Neurologie und Radiologie
In einem gemeinsamen Interview verraten uns Dr. med. Birte Elias-Hamp und Dr. med. Holger Görike, welche Vorteile es für Patient*innen mit sich bringt, wenn die beiden Bereiche Neurologie und Radiologie eng zusammenarbeiten.
Dabei gehen sie u. a. auf die Kooperation von Praxen, den gegenseitigen Informationsaustausch und Vergleich von Auswertungen sowie auf die Bedeutung klarer Kommunikation ein.