Wenn Sie an einer dauerhaften oder kurzfristig einschießenden Verkrampfung der Muskulatur leiden, wird dies als Spastik bezeichnet. Sie ist häufig begleitet von einer Schwäche oder sogar Lähmung (Parese) der Muskeln. Spastik bei MS wird bei mehr als 40 % aller Patienten beobachtet und tritt überwiegend im späteren Krankheitsverlauf auf.
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Wie fühlt sich eine Spastik an? Als Spastik bezeichnet man eine erhöhte Muskelspannung, die durch eine fehlerhafte Übertragung der Nervenimpulse an die Muskulatur zustande kommt. Der Muskel spannt sich bei Aktivität zu stark an und die Anspannung ist nicht so fein dosierbar wie normal. Manchmal werden zudem Gegenmuskeln mitangespannt, was zu weiteren Problemen führt. Es ist deshalb nicht ungewöhnlich, wenn Sie sich während einer Spastik steif fühlen und Ihre Bewegungen eingeschränkt sind, Ihre Feinmotorik oder Ihre Koordination nicht so gut funktioniert.
Die Spastik kann ganz plötzlich eintreten und ebenso plötzlich wieder verschwinden. Im Rahmen einer Spastik können auch rhythmische Zuckungen auftreten. Diese sogenannten Kloni, die oft ein Bein betreffen, können Sie nicht willentlich unterdrücken. Spastiken können zudem weitere Symptome wie Fatigue, Blasen- und Darmfunktionsstörungen sowie Sexualfunktionsstörungen hervorrufen.
Lähmungen der Arme oder Beine sind in einem frühen Krankheitsstadium meist nur leicht ausgeprägt. Sie können aber im Verlauf der Erkrankung zunehmen.
Was Sie gegen eine Spastik bei MS tun können2-5
Neben der Multiple Sklerose selbst gibt es verschiedene Auslöser für eine Spastik. Das können Harnwegsinfekte, Verdauungsstörungen, Stress, Schmerzen oder schlecht angepasste Hilfsmittel sein, um nur einige zu nennen. Wichtig ist es deshalb für Sie, mögliche Auslöser zu erkennen und auszuschalten.
Bewegung wirkt der Spastik entgegen
Hauptansprechpartner hierfür sind Physiotherapeuten und Ergotherapeuten. Diese zeigen Ihnen, wie Sie z. B. durch aktives und passives Bewegen der Muskulatur der Spastik entgegenwirken können. Bewährt haben sich dabei Fahrrad- und Laufbandtraining. Teilweise kann das Training auch motorgetrieben ohne Widerstand erfolgen. Auch spezielle neurophysiologische Behandlungen, wie etwa die PNF-, Bobath- oder Vojta-Therapie, wirken unterstützend. Besonders wichtig sind zudem gezielte krankengymnastische Übungen, damit Sie eine Fehlstellung der Gelenke und Schmerzen vermeiden. Darüber hinaus sind verschiedene Medikamente für die Behandlung der Spastik zugelassen.
Tipps im Umgang mit Spastik und Lähmungen:
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Erkennen und vermeiden Sie die Auslöser für eine Spastik bei MS.
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Erlernen Sie Entspannungstechniken wie z. B. Autogenes Training.
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Vor allem hilft eine konsequente Physiotherapie.
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Trainieren Sie Ihre Muskulatur (z. B. mittels Fahrrad- und Laufbandtraining).
Einige Übungen und Tipps zur Entspannung finden Sie hier.
Im Laufe der Erkrankung können sich Ihre Symptome verändern. Sowohl in ihrer Ausprägung als auch in der Häufigkeit. Achten Sie auf Veränderungen und sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie dies bemerken. Zu einer langsam fortschreitenden Krankheitsverschlechterung kann es beispielsweise kommen, wenn eine schubförmige MS (RRMS) in eine sekundär progrediente MS (SPMS) übergeht. Vielleicht hilft Ihnen unser „Symptom-Check MS“ dabei, Veränderungen im Auge zu behalten.
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Quelle(n):
1 Aktuelles aus dem MS-Register der DMSG, Bundesverband e. V., Stand: Sept. 2017, Publikation 170914_MS-Registerübersicht_2017 https://www.dmsg.de/msregister/publikationen.
2 Pöhlau D, Berlijn S: Aktiv leben trotz Spastik bei Multipler Sklerose. Deutscher Medizin Verlag 2016.
3 DGN-Leitlinien: Diagnose und Therapie der Multiplen Sklerose, Stand: Januar 2012, Ergänzung April 2014.
4 Bethke F, Schipper S: Multiple Sklerose ganzheitlich behandeln. Deutscher Medizin Verlag 2010.
5 Henze T: Symptome besser erkennen und behandeln. Zuckschwerdt 2013.