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Denken, Aufmerksamkeit, Konzentration – all dies erfordert von uns viel Energie. Und es wird noch mehr davon verbraucht, wenn man an Multipler Sklerose (MS) erkrankt ist. Ohne dass wir es merken, arbeitet unser Gehirn auf Hochtouren, um beschädigte Nervenzellen auszugleichen. Schließlich laufen unsere Akkus leer, obwohl wir uns davor hätten schützen können.

Plastizität des Gehirns kompensiert den Schaden im ZNS

Die Eigenschaft des Gehirns, auf Veränderungen in seiner Umgebung zu reagieren und sich diesen anzupassen, nennt man neuronale Plastizität des Gehirns. Dies ist ein stetiger Prozess im menschlichen Körper, der vor allem Grundlage für alle Lernprozesse ist.

Durch das Entzündungsgeschehen bei MS werden Nervenzellen im Zentralnervensystem (ZNS) beschädigt. Dies stört auch die Weiterleitung von Nervenimpulsen. Die Folge sind MS-Symptome wie Sehstörungen, motorische Ausfälle und Empfindungsstörungen.

Die Plastizität des Gehirns kann den Verlust von Nervenzellen oder Axonen wie auch Nervenweiterleitungsstörungen kompensieren.1,2

Dabei sucht sich das Gehirn immer wieder neue Wege, um Informationen über Nervenimpulse ans Ziel zu befördern. So wird es im Krankheitsverlauf der MS zunehmend herausgefordert, um gestörte Nervenverbindungen auszugleichen.

 

Ms und ich: Jemand setzt Würfel mit verschiedenen Gehrin-Motiven aufeinander

Kognitive Reserve schützt vor MS-Symptomen

Der Abbau von Hirnvolumen ist ein normaler Alterungsvorgang. Bei Menschen mit MS ist dieser häufig ausgeprägter und zeigt sich früher oder später durch Gedächtnis-, Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen.

Trotz der nachgewiesenen Hirnatrophie durch die Zerstörung von weißer und grauer Substanz im Gehirn sind nur bis zu 65 % der MS-Erkrankten in ihrer Kognition beeinträchtigt.3

Hierfür verantwortlich ist die sogenannte kognitive Reserve oder auch Plastizitätsreserve, die vor dem Sichtbarwerden neurologischer Schäden schützt und gestörte kognitive Fähigkeiten ausgleicht. Dadurch merken viele MS-Betroffene lange Zeit nicht die schädlichen Auswirkungen von MS.

Krankheitsaktivität bei MS verbraucht Plastizitätsreserven

MS und ich: Die Infografik zeigt die Plastizitätsreserven

Abbildung: Wie Krankheitsaktivität bei MS Plastizitätsreserven verbraucht und Symptome sichtbar werden

Wissenschaftler gehen davon aus, dass das Gehirn eine Plastizitätsreserve hat, die je nach Bedarf eingesetzt wird (s. Abb.). Wie groß diese Reserve ist, hängt von der Genetik, den Krankheitssymptomen, insbesondere vor dem Ausbruch der Erkrankung, aber auch von dem eigenen Verhalten ab.1 Muss das Gehirn durch den Krankheitsprozess bei Multipler Sklerose viel von der Plastizitätsreserve einsetzen, wird sie verbraucht. Ist das, was benötigt wird, mehr als die Plastizitätsreserve beinhaltet, zeigt sich die Krankheitsaktivität in Form von Symptomen. Dann werden kognitive Störungen messbar.

Mehr Infos zu Ihrem Novartis-MS-Medikament und Gehirnschutz bei MS finden Sie im geschützten Patientenbereich.

Sie können sich einfach mit den ersten 6-Ziffern Ihres EU-Codes, der auf dem Novartis-MS-Medikament zu finden ist, einloggen.

Plastizitätsreserve kann geschützt werden

Die Plastizitätsreserve wird bei Bedarf zwar einerseits verbraucht, sie kann andererseits aber auch geschützt werden.1

Durch kognitiv stimulierende Aktivitäten kann die Reserve im Laufe der Zeit aufgebaut und aufrechterhalten werden. In unserem aktuellen Service finden Sie eine knifflige Denkaufgabe, die Ihr Gehirn weiter trainiert. Aber auch eine frühe MS-Behandlung sorgt dafür, dass das Gehirn geschützt wird und weniger von der kognitiven Reserve verbraucht wird.

Die Kontrolle des Verlaufs sollte regelmäßig durch eine MRT-Untersuchung erfolgen. Allerdings ist auch die Selbstbeobachtung wichtig. Unsichtbare Symptome kann man zwar nicht sehen, aber oft selbst fühlen. Hat man den Verdacht, dass MS-Symptome sich verschlechtern oder neu auftreten, sollte man dies durch einen Neurologen abklären lassen.

Nur so kann man frühzeitig die Behandlung optimieren, die Plastizitätsreserve schützen und den Fortschritt der Erkrankung dauerhaft positiv beeinflussen.4

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Quelle(n):

Gehirn und Lernen - Plastizität
Spektrum - Plastizität im Nervensystem
Sandroff BM, Schwartz CE, DeLuca J: Measurement and maintenance of reserve in multiple sclerosis, J Neurol Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2016, DOI 10.1007/s00415-016-8104-5.
Leray E, Yaouanq J, Le Page E, Coustans M, Laplaud D, Oger J, Edan G (2010): Evidence for a two-stage disability pro-gression in multiple sclerosis. Brain 133(Pt 7), 1900-1913. DOI: 10.1093/brain/awq076 .