Da MS nahezu alle Bereiche des Zentralnervensystems (ZNS) betreffen kann, gibt es keine typischen MS-Symptome im Anfangsstadium. Vielmehr ist das Krankheitsbild bereits zu Beginn der MS vielgestaltig.1
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Typisch für MS: Nichts ist typisch
Bei Multiple Sklerose treten Anfangssymptome meistens völlig unerwartet und ohne Ankündigung auf. Genauso unvorhersehbar ist es, welche Symptome zu Beginn einer MS im Vordergrund stehen. Sie können sich als einzelnes Symptom (KIS: Klinisch isoliertes Syndrom), aber auch in unterschiedlicher Kombination, Ausprägung und zeitlicher Abfolge zeigen. Auch so werden die 1000 Gesichter der MS offenbar.
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MS macht sich durch erste Anzeichen bemerkbar
Erste MS-Symptome im Anfangsstadium sind oft Gefühlsstörungen: Bestimmte Bereiche des Arms, Beins oder des Rumpfs empfinden Sie dann wie taub oder spüren ein ungewohntes Kribbeln. Vielleicht hat sich die MS auch zunächst durch extreme Müdigkeit bemerkbar gemacht? MS-Anfangssymptome können auch Sehstörungen auf einem Auge sein: Typisch sind ein plötzlich getrübtes Sehen, wie durch einen dichten Nebel. Oder macht sich ein Sehausfall im Blickfeld eines Auges bemerkbar? Manchmal treten auch Doppelbilder auf. Weitere mögliche Anzeichen sind in der folgenden Tabelle dargestellt. Mehr Details zu den häufigen Symptomen der MS erfahren Sie hier.
Abbildung: Art und Häufigkeit der Erstbeschwerden bei MS.2
Nach einem MS-Schub bilden sich die MS-Symptome meist zurück
Bei der schubförmig verlaufenden MS bilden sich nach dem ersten Schub die Symptome meistens innerhalb von 6 bis 8 Wochen zurück. Wenn neu aufgetretene Beschwerden über 6 Monate bestehen bleiben, sinkt die Rückbildungswahrscheinlichkeit auf unter 5 %.3 Sprechen Sie daher rechtzeitig mit Ihrem Arzt, wenn dies bei Ihnen der Fall sein sollte.
Wichtig: Sichern Sie Ihre MS-Diagnose nach dem ersten Schub ab
Die neurologischen Symptome können, müssen allerdings nicht, MS-Symptome im Anfangsstadium sein. Bevor die MS-Diagnose eindeutig gestellt werden kann, wird Ihr Arzt zunächst mit Ihnen gemeinsam zahlreiche andere Erkrankungen, die als Ursache für die genannten Symptome infrage kommen, ausschließen. Dieses Verfahren wird Ausschlussdiagnose genannt.
Zur Absicherung der Diagnose erfasst Ihr Arzt zunächst Ihre Krankengeschichte und führt bei Ihnen eine körperliche Untersuchung durch. In einem weiteren Schritt wird das Nervenwasser untersucht (Liquoruntersuchung), eine Magnetresonanztomografie (MRT) durchgeführt und die evozierten Potentiale gemessen.
Mehr Informationen zur Diagnose der MS finden Sie hier.
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Quelle(n):
1 Wiendl H., Kieseier B.C.: Multiple Sklerose - Klinik, Diagnostik und Therapie. Kohlhammer 2010.
2 Besser R., Krämer G.: Multiple Sklerose: Antworten auf die 111 wichtigsten Fragen. Trias. 2006.
3 DGN-Leitlinien: Diagnose und Therapie der Multiplen Sklerose, Stand: Januar 2012, Ergänzung April 2014.