Je früher Sie mit Ihrer MS-Therapie beginnen, desto besser kann die Multiple Sklerose (MS) von Anfang an kontrolliert werden. Denn jedes Entzündungsgeschehen, das unser Zentralnervensystem (ZNS) schädigt, kann bleibende Beeinträchtigungen hinterlassen. MS-Therapien sind komplex und umfassen verschiedene Bausteine.
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Die drei Säulen der Therapie
Grundsätzlich wird zwischen der Therapie akuter Schübe, einer verlaufsmodifizierenden Therapie zur langfristigen Behandlung sowie der symptomatischen MS-Therapie unterschieden.
Abbildung 1: Bausteine der MS-Therapie
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Die Spitze des Eisbergs: verborgene Entzündungsaktivität bei MS
Abbildung 2: Das Eisberg-Prinzip: Aktivität der MS bei Schüben und in der schubfreien Zeit
Es reicht nicht aus, lediglich den akuten Schub zu behandeln. Warum das so ist, lässt sich gut am „Eisberg-Prinzip" verdeutlichen. Der aktuelle Schub ist quasi nur die Spitze des Eisbergs, die 10 bis 20 % der tatsächlichen Krankheitsaktivität zeigt. Der überwiegende Teil der Entzündungsprozesse, d. h. 80 bis 90 %, läuft jedoch unbemerkt, unter der „Wasseroberfläche“, ab. Die Entzündungsprozesse laufen im Verborgenen weiter und schädigen, auch ohne erkennbare Symptome bzw. Schübe, weiterhin die Nervenbahnen.
Darstellung der Entzündungsaktivität im MRT
Die MRT-Untersuchung ist eine der wichtigsten Untersuchungen, um eine MS-Diagnose zu stellen und die Entwicklung der Erkrankung im Laufe der Jahre zu überwachen. Vor allem die herdförmigen fokalen Läsionen, die mit der Zerstörung der Myelinschicht der Nervenfasern einhergehen, sind auf dem MRT-Bild klar erkennbar. Nicht darstellbar sind bisher kleinste Schädigungen im ZNS, die als Mikroläsionen bezeichnet werden. Diese Mikroläsionen sind Folge der Entzündungsmechanismen, die sich bei Fortschreiten der Erkrankung verändern. Ihrem Arzt stehen jedoch noch einige andere Untersuchungsmöglichkeiten zur Verfügung, mit denen er Ihren Gesundheitszustand überprüfen kann.
Mehr zu den unterschiedlichen Entzündungsprozessen bei MS finden Sie hier.
MRT-Untersuchungen sind wichtig für Ihre MS-Therapie
Auch wenn es Entzündungen gibt, die sich nicht mittels einer MRT feststellen lassen, ist es dennoch für Sie wichtig, regelmäßig MRT-Untersuchungen durchführen zu lassen. Denn dadurch kann Ihr Arzt feststellen, wie aktiv Ihre Erkrankung ist. Ist die MS-Therapie nicht ausreichend wirksam, kann er bei Anzeichen von Krankheitsaktivität die Therapie frühzeitig optimieren. Mehr über die MRT-Untersuchung erfahren Sie in unserem Artikel Fokusthema MRT ‒ frühes Erkennen schützt das Denkorgan.
Multiple Sklerose auf Dauer richtig behandeln
Die sogenannte verlaufsmodifizierende Therapie kann diesen Prozess verlangsamen, die Zahl der Schübe vermindern und das Fortschreiten der Beeinträchtigungen bei MS verzögern. Zudem können mit der symptomatischen Behandlung die bei Ihnen vorliegenden MS-Symptome erheblich verbessert werden.
Wenn sich bei Ihnen trotz der MS-Therapie Krankheitsaktivität zeigt, sollten Sie frühzeitig eine Therapieoptimierung in Betracht ziehen. Mehr dazu, wie sich die Krankheitsaktivität bei MS zeigt, das erfahren Sie hier.
Mehr Informationen zu den einzelnen Bausteinen der MS-Therapie
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Quelle(n):
1 Kompetenznetz Multiple Sklerose - Therapiemodell (zuletzt besucht am 03.09.2018)
2 DGN-Leitlinien: Diagnose und Therapie der Multiplen Sklerose, Stand: Januar 2012, Ergänzung April 2014.
3 Arnold DL et al.: Evolving role of MRI in optimizing the treatment of multiple sclerosis: Canadian Consensus recommendations, Multiple Sclerosis Journal - Experimental, Translational and Clinical, 2015, 1: 1-9, DOI: 10.1177/205521731558977.
4 Henze T: Symptome besser erkennen und behandeln. Zuckschwerdt 2013.