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Leider sind Schmerzen ein schwieriger und oft unvermeidbarer Teil des Lebens mit Multipler Sklerose. Viele Menschen mit MS haben Schmerzen, deren Schwere und Ausprägung bei jedem unterschiedlich sein kann. Wir sollten uns bewusst machen, dass Schmerzen eines der am schwierigsten zu beschreibenden und zu behandelnden „unsichtbaren“ Symptome sind1.

Alles, was Sie zu Schmerzen bei MS wissen sollten

 

Bei MS können unterschiedliche Schmerzen auftreten – von neuropathischen bis hin zu muskuloskelettalen

Schmerz ist ein sehr individuelles Symptom. Es kann mitunter ausgesprochen schwierig sein, einer anderen Person zu erklären, wie sich der eigene Schmerz anfühlt. Dennoch ist es wichtig, genau das zu tun, um durch eine genaue Beschreibung die bestmögliche Unterstützung durch Familie, Freunde und medizinisches Fachpersonal zu erhalten. Schmerzen gehen nicht nur mit den unmittelbaren Symptomen wie „Taubheitsgefühl“, „Kribbeln“ oder „Engegefühl in der Brust“ einher, sondern sie haben auch einen großen emotionalen Einfluss, der bei vielen Menschen Gefühle wie Angst, Wut und Frustration auslösen kann. Es ist verständlich, dass die Kombination dieser Emotionen und das Schmerzempfinden selbst dazu führen können, dass sich Menschen mit MS oft sehr erschöpft fühlen. Dies kann alltägliche Aktivitäten stark einschränken.

Das Bild zeigt eine Frau die auf der Seite liegt und die Arme vor dem Bauch verschränkt

Das Verständnis und die Fähigkeit, die verschiedenen Arten von Schmerzen im Zusammenhang mit MS zu verstehen und zu kommunizieren, sind jedoch der Schlüssel zur effektivsten Behandlung der Symptome. Wir wollen Ihnen die verschiedenen Formen von Schmerzen im Zusammenhang mit MS erläutern – und wie diese gelindert werden können.

Der Unterschied zwischen neuropathischen
und muskuloskelettalen Schmerzen

Symptomatische Schmerzen bei MS werden in der Regel durch eine direkte oder indirekte Schädigung der Nerven verursacht. Ärzte und medizinisches Fachpersonal verwenden manchmal eine etwas kompliziertere Terminologie, um die verschiedenen Arten von Schmerzen zu beschreiben. Dazu gehören auch die Begrifflichkeiten neuropathische und muskuloskelettale Schmerzen. Aber was versteht man darunter – und welche Unterschiede gibt es zwischen den beiden Schmerzarten?

Neuropathische Schmerzen

Sie werden durch Nervenschäden in Gehirn und Rückenmark ausgelöst. Zu diesen kommt es durch eine Schädigung des Myelins – einer die Nervenfasern umhüllenden, fettreichen Schicht, die die Nerven des Menschen schützt. Dadurch kann eine Reihe von Empfindungen hervorgerufen werden: von leichten Reizun- gen bis hin zu starken, stechenden oder brennenden Schmerzen1,2,3.

Muskuloskelettale Schmerzen

Sie werden durch die Belastungen und Beanspruchungen verursacht, die MS auf den Körper ausüben kann. Diese äußern sich in Schmerzen des Bewegungsapparates, der Muskeln und Gelenke. Durch Gleichgewichtsstörungen, Müdigkeit oder Muskelschwäche kann es zu Haltungsproblemen kommen, die Gelenke und andere Muskeln belasten. Das wiederum hat mögliche Auswirkungen auf die Fähigkeit, zur Arbeit zu gehen, auf alltägliche Aktivitäten wie Spaziergänge und sogar auf das Halten eine Tasse Kaffee1,2,3.

Wann die Schmerzen beginnen oder aufhören, ob sie dauerhaft oder für kurze Zeit bestehen bleiben, unterliegt leider keinem Zeitplan. Da jede MS anders und einzigartig ist, gibt es auch keine festen Regeln für die Behandlung von Schmerzsymptomen. Das Wichtigste ist, dass Sie Ihre eigenen Schmerzsymptome verstehen und verfolgen, damit Sie auch Ihren behandelnden Arzt über das Auftreten informieren können und dieser die Symptome im Rahmen Ihrer MS besser behandeln kann.

Tipps zum Umgang mit Schmerzen bei MS

Es ist nicht immer einfach, mit den Schmerzen bei MS umzugehen. Für diejenigen, die darunter leiden, kann es frustrierend sein. Wir haben einige Tipps zusammengestellt, die Ihnen beim Umgang und der Bewältigung Ihrer Schmerzen helfen können:

  • Notieren Sie alle Auslöser für Ihre Schmerzen, einschließlich Schlüsselwörter zur Beschreibung des Schmerzes wie ziehende, brennende, dumpfe Schmerzen, Juckreiz, Kribbeln oder Engegefühl.
  • Schreiben Sie auf, wie sich Ihre Schmerzsymptome auf Ihre täglichen Aktivitäten einschließlich des Schlafes auswirken.
  • Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über Ihre verschiedenen Schmerzsymptome, damit dafür individuelle Behandlungsmöglichkeiten gefunden werden können.
  • Manchmal werden Schmerzsymptome durch die eigene emotionale Lage beeinflusst und sogar verstärkt – versuchen Sie, negative Einflüsse auf Ihre Stimmung zu minimieren oder ganz zu vermeiden.
  • Versuchen Sie, leichte Bewegungsübungen oder Yoga auszuüben.
  • Probieren Sie Entspannungstechniken gegen Angst und Stress aus – wie sie auch von der DMSG empfohlen werden. Sie können Ihnen dabei helfen, im Rahmen einer täglichen Routine zur Ruhe zu kommen und Ihre Atmung zu verlangsamen, um sich entspannter zu fühlen.4

Denken Sie daran, dass kein Schmerz wie der andere ist und sich die MS- Schmerzsymptome im Laufe der Zeit ändern können.

Quellen:

1MS Society. About MS. Signs and Symptoms. Pain. Verfügbar unter: https://www.mssociety.org.uk/about-ms/signs-and-symptoms/pain [Zuletzt aufgerufen: Oktober 2021].
2NHS UK. Multiple Sclerosis. Symptoms. Verfügbar unter: https://www.nhs.uk/conditions/multiple-sclerosis/symptoms/ [Zuletzt aufgerufen: Oktober 2021].
3National MS Society. Pain. Verfügbar unter: https://www.nationalmssociety.org/Symptoms-Diagnosis/MS-Symptoms/Pain [Zuletzt aufgerufen: Oktober 2021].
4DMSG e. V. Welche Bedeutung haben Entspannungsmethoden bei MS? Verfügbar unter: https://www.dmsg.de/multiple-sklerose-infos/ms-behandeln/entspannungsverfahren/ [Zuletzt aufgerufen: Oktober 2021].