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Hormonelle Symptome oder Anzeichen eines MS-Schubs? So erkennst du den Unterschied

Eine zyklusbedingte Verschlechterung ist nicht automatisch ein MS-Schub, weshalb sich Betroffene fragen: Sind meine aktuellen Beschwerden ein Schub - oder hormonell bedingt? Beide kannst du voneinander unterscheiden:

Hormonell bedingte Symptome

  • Dauer: 1 bis 2 Tage
  • Zusammenhang mit Zyklus: ja, meist regelmäßig vor der Periode 
  • Art der Symptome: Müdigkeit, Stimmung, Spastik

MS-Schub

  • Dauer: mehrere Tage bis Wochen
  • Zusammenhang mit Zyklus: nein, unabhängig vom Zyklus 
  • Art der Symptome: neurologisch, z. B. Sehstörungen

Tipp: Ein Symptom-Tagebuch hilft dir, Muster zu erkennen und deine Beschwerden besser einzuordnen.

Tipps für den Alltag

Hormonschwankungen lassen sich nicht verhindern – aber du kannst lernen, besser damit umzugehen. Diese Strategien helfen:

Person schreibt mit einem Stift in ein Notizbuch.

#1 Symptom-Tagebuch führen
Notiere deine Symptome zusammen mit deinem Zyklus – so erkennst du Zusammenhänge.

#2 Temperatur managen
Das Uhthoff-Phänomen (siehe Infobox) kann durch Kühlwesten oder angepasste Raumtemperatur abgeschwächt werden.

#3 Stress reduzieren
Entspannungstechniken wie Meditation oder Yoga wirken sich positiv auf Körper und Stimmung aus.

#4 Lebensstil anpassen
Achte auf eine entzündungshemmende Ernährung (z. B. Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, Omega-3-Fettsäuren) und regelmäßige Bewegung. 

Was ist das Uhthoff-Phänomen?

Das Uhthoff-Phänomen beschreibt eine kurzfristige Verschlechterung von MS-Symptomen durch Temperaturanstieg – z. B. bei Hitze, Sport oder Fieber.

Typische Anzeichen:
verschwommenes Sehen, zunehmende Fatigue, Spastik oder Kribbeln. Diese Symptome verschwinden meist nach Abkühlung. Es handelt sich nicht um einen Schub.

Was hilft?
Kühlwesten oder kalte Umschläge, lauwarme Duschen statt heißer Bäder, Aktivitäten in kühler Umgebung.

Ventilator mit bunten, langen Papierstücken, die wehen.
Vorschaubild auf die Broschüre zum Download.

Broschüre „MS und Hormone“ 

Wie beeinflusst dein Zyklus deine MS? Die Antworten findest du in unserer Broschüre – plus viele hilfreiche Tipps für deinen Alltag. 

Jetzt kostenlos herunterladen – für mehr Klarheit, Sicherheit & Selbstfürsorge (PDF, 3,25 MB).

Häufige Fragen zu Multipler Sklerose und Hormonen (FAQ)

1. Kann mein Zyklus MS-Symptome verstärken?

Ja. Besonders in der prämenstruellen Phase berichten viele Frauen von einer Zunahme der Beschwerden wie Fatigue oder Spastiken.

2. Verändern sich MS-Symptome in den Wechseljahren?

Ja. Schlafstörungen, Fatigue und andere Symptome können sich durch sinkende Hormonspiegel verstärken.

3. Wie unterscheide ich hormonelle Schwankungen von einem Schub?

Hormonelle Verschlechterungen sind meist kurz und zyklisch. Ein MS-Schub dauert länger, ist stärker ausgeprägt und unabhängig vom Zyklus.

4. Hilft eine Hormonersatztherapie bei MS?

In einigen Fällen kann eine Hormonersatztherapie (HRT, Hormone Replacement Therapy) Symptome wie Fatigue lindern. Eine ärztliche Beratung ist wichtig, da die Studienlage uneinheitlich ist.

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Quellen/Referenzen

  1. Barrett, T., et al. (2021). Effects of the menstrual cycle on neurological disorders. PubMed. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33970361/
  2. Bove, R., et al. (2013). Menopause in multiple sclerosis: therapeutic considerations. PubMed. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/24101131/
  3. Ali, M., et al. (2022). Effect of estrogen and progesterone on nerve conduction studies during ovarian cycle. PubMed Central (PMC). https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8790261/
  4. Kesselring, J., & Beer, S. (2020). Fatigue und Fatigability bei Multipler Sklerose – Leistungsbeurteilung. Thieme. https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/a-1199-2594
  5. Correale, J., et al. (2021). Effects of menopause in women with multiple sclerosis: An evidence-based review. PubMed. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33815241/