von Katja Kerschgens
Straßenlärm, laute Diskussionen, Dauerbeschallung im Supermarkt – es scheint immer schwieriger zu werden, der täglichen Geräuschkulisse auszuweichen. Und wenn sich dann doch mal ein ruhiger Moment findet, plappern die Gedanken im Kopf einfach weiter. Kommen noch Sorgen und Ängste dazu, ist es sofort wieder vorbei mit der Ruhe.
Es kann sogar sein, dass Stille regelrecht angsteinflößend wirkt. Vielleicht machst du dir Sorgen, dass dann Gedanken aufkommen, die du lieber verdrängt hättest und die sonst im täglichen Lärm untergehen.
Um der Stille auszuweichen, wird dann gerne Musik, Fernsehen oder irgendein anderes Geräusch eingeschaltet. Damit lassen sich wunderbar Gedanken vermeintlich verdrängen, aber eben nicht abschalten. Also werden die Sorgen und Ängste weiter im Kopf kreisen und vielleicht sogar lauter werden – sie müssen sich ja gegen den äußeren Lärm durchsetzen!
MS bremst manchmal aus – warum wohl?
Gerade die MS sorgt allerdings dafür, dass du
- plötzlich langsamer machen musst,
- du weniger Kräfte hast
- und / oder eine Pause brauchst.
Vielleicht musst du dich hinsetzen oder sogar hinlegen. Pläne für den Tag oder die Woche sind auf einmal hinfällig. Jetzt kommt auf einmal diese Stille…
Wenn dich die MS zur Ruhe zwingt, könnte sich die Stille noch bedrohlicher anfühlen. Jetzt kreisen noch mehr Gedanken, Wut und Frust kommen vielleicht dazu.
Dennoch verlangt der Körper in diesem Moment nach Entspannung und guten Gedanken. Genau genommen geht das jedem Körper so, die MS ist dabei aber ein deutlicher Signalgeber!
Versuche es also mal mit einer anderen Sichtweise: Dieses Signal ist kein Ärgernis, sondern eine Chance!
Die Stille ist nicht der Feind
Wie wäre es, wenn du dich jetzt nicht zur Ruhe gezwungen fühlen würdest, sondern sie willkommen heißt?!
Für dieses Umdenken lohnt es sich, die Vorteile von Stille zu betrachten:
- Stresshormone werden abgebaut.
- Die Muskeln entspannen sich.
- Das Gehirn kann regenerieren.
- Sogar neue Ideen können entstehen.
In der Stille hast du viel eher die Möglichkeit, deine wahren Bedürfnisse und Wünsche zu erkennen, die sonst vom Alltagslärm übertönt werden.
Erlaube dir die Stille, um bei dir anzukommen
Um die positiven Auswirkungen von Stille zu erleben, musst du nicht in ein Schweigekloster einziehen. Ein paar Minuten der Achtsamkeit sind schon ein toller Effekt für dein Gehirn, deinen Körper und deine Gedanken.
Sollten im Moment der Stille wieder die kreisenden, sorgenvollen Gedanken hochkommen, brauchst du dich nicht darüber zu ärgern. Nimm sie wahr und lass sie vorbeiziehen, ohne sie oder dich selbst zu verurteilen.
Die Stille zu genießen, das ist eine Gewohnheitssache. Integriere sie regelmäßig in deinen Alltag und du wirst sie immer mehr genießen!
Achso, eins noch …
Wenn du dich mit jemandem unterhältst, dabei die Dunstabzugshaube rauscht und noch das Radio läuft, dann schalte mal kurz alle Geräte ab, lege freundlich lächelnd den Finger an den Mund, um die andere Person auf die Stille aufmerksam zu machen – und dann lausche.
Wetten, dass dir das gut tun wird?
Du willst dich langsam den stillen Momenten nähern?
Dann klick das Video an: