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Wer auf die eigene Ernährung achtet und gezielt bestimmte Nahrungsmittel konsumiert, kann damit ganz allgemein für mehr Wohlbefinden sorgen. Im Alltag ist es oft nicht einfach, das Richtige zu essen, jedoch spielt gutes, gesundes Essen gerade bei MS eine wichtige Rolle – und verdient deshalb unsere Aufmerksamkeit.

 

Das Bild zeigt eine Holzkiste mit Karotten, Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch und Kartoffeln

 

Krosse Pommes, cremige Sahnetorte und knusprige Schokokekse. Warum sind eigentlich die unwiderstehlichsten Lebensmittel gerade die, die unserem Körper oft so wenig Gutes tun? Wenn die Versuchung an jeder Ecke lauert, kann es zu einer echten Herausforderung werden, sich für die richtigen Lebensmittel zu entscheiden. Kann denn eine Packung Kekse wirklich so schlimm sein? Natürlich gibt es Momente, in denen ein Keks die Welt retten kann – oder zumindest den Nachmittag. Es lohnt sich jedoch, darauf zu schauen, was Sie essen. Gesunde Ernährung ist für jeden von uns wichtig. Bei MS sollten Sie aber besonderes darauf achten, sich möglichst ausgewogen und abwechslungsreich zu ernähren.1 Wir sagen Ihnen, warum.

Kohlenhydrate

Auch wenn Low-Carb-Diäten derzeit sprichwörtlich in aller Munde sind – Kohlenhydrate sind eine wichtige Energiequelle für den Körper, solange man sich für die richtigen entscheidet. Die Auswahl einer Vielzahl komplexer Kohlenhydrate wie Vollkornprodukten, Vollkornbrot und ungeschältem Reis hilft, Ihr Energieniveau zu halten, und liefert dabei auch noch viele wichtige Vitamine und Mineralien. Zusätzlich sind sie auch eine großartige Quelle für Ballaststoffe, die einen regelmäßigen Stuhlgang fördern und Verstopfung, ein häufiges Symptom von MS,2 reduzieren können.

Salz

Obwohl Natrium (das wir normalerweise in Form von Salz zu uns nehmen) für die ordnungsgemäße Funktion unseres Körpers unerlässlich ist, kann eine salzreiche Ernährung unserer Gesundheit schaden und zu Erkrankungen wie Bluthochdruck führen. Für Menschen mit MS könnte ein hoher Salzkonsum weitere Konsequenzen haben.

Eine kürzlich durchgeführte Studie an zwei getrennten Gruppen mit schubförmig remittierender MS (70 und 52 Teilnehmer) fand einen Zusammenhang zwischen der Schubrate und der Natriumaufnahme – tatsächlich war die Schubrate bei Personen mit einer mittleren bis hohen Natriumaufnahme (über 2 g pro Tag) etwa dreimal höher als bei Personen mit einer Natriumaufnahme unter 2 g pro Tag.

Darüber hinaus hatte sich die Wahrscheinlichkeit, eine neue MRT-Läsion zu entwickeln, bei Personen mit hoher Natriumaufnahme mehr als verdreifacht. Weitere klinische Studien sind erforderlich, um herauszufinden, ob eine Verringerung der Natriumaufnahme eine vorteilhafte Intervention für Menschen mit MS ist.

Omega-3-Fettsäuren

Fette gehören zu den Grundnährstoffen und sind für unsere Gesundheit unver- zichtbar. Ungesund wird es erst, wenn wir zu viel davon essen. Schon seit einigen Jahrzehnten wird darüber diskutiert, was „gute Fette“ und „schlechte Fette“ sind – und welchen Einfluss sie auf unseren Körper haben. Diese Diskussion macht aber immer noch Sinn, deshalb konzentrieren wir uns auf eine der guten Fettgruppen: die mehrfach ungesättigten Fettsäuren.

Präklinische Erkenntnisse deuten darauf hin, dass diese Fette eine schützende Rolle im zentralen Nervensystem spielen können, insbesondere Omega-3-Fett- säuren, die in fettem Fisch und einigen Pflanzen wie Leinsamen vorkommen. Studien zeigen, dass Länder mit den höchsten Fischkonsumraten tendenziell niedrigere MS-Raten aufweisen, was nach Ansicht einiger Experten auf die ent- zündungshemmende Wirkung von Omega-3-Fettsäuren zurückzuführen sein könnte.

Die aus einer webbasierten Umfrage unter Menschen mit schubförmig remittierender MS (RRMS) mit unterschiedlichen Ernährungsgewohnheiten ver- öffentlichten Ergebnisse zeigten auf, dass diejenigen, die den meisten Fisch aßen, in Bezug auf Lebensqualität, Schubrate und Krankheitsverlauf besser abgeschnitten hatten. Darüber hinaus wurde festgestellt, dass die Patienten, die angeben hatten, ihrer Ernährung Leinsamen hinzuzufügen (129 von 1.377), eine 60-prozentige Verringerung der Schubrate über 12 Monate verzeichneten.3

Ein weiterer möglicher Vorteil einer an Omega-3-Fettsäuren reichen Ernährung ist die Auswirkung auf die Gehirnchemie. Omega-3-Fettsäuren scheinen eine wichtige Rolle bei der Gehirnfunktion zu spielen und mehrere Studien zeigen einen Zusammenhang zwischen einem Mangel an diesen Fettsäuren und Depressionen. Es sind weitere Untersuchungen notwendig, um festzustellen, ob eine Ergänzung der Ernährung mit Omega-3-Fettsäuren dabei helfen kann, Depressionen zu lindern. Aber es schadet sicher auch nicht, wenn Sie fetten Fisch wie Lachs und Makrele in Ihre Ernährung aufnehmen oder Ihrem Müsli morgens Leinsamen hinzuzufügen.4

Vitamin D

Vitamin D wird häufig mit Sonnenschein in Verbindung gebracht, es ist aber auch in fettem Fisch enthalten – noch ein weiterer Grund, ihn Ihrer Ernährung hinzu- zufügen. Es gibt bereits Studien, die die Wirkung von Vitamin-D-Ergänzungen bei schubförmig remittierender MS untersuchen.

Bis konkrete Ergebnisse vorliegen, kann es vorteilhaft sein, Lachs, Makrele, Lebertran und gelegentlich Eigelb in Ihre Ernährung aufzunehmen.

Die empfohlene tägliche Zufuhr von Vitamin D variiert von Land zu Land, einige Experten raten aber dazu, dass Menschen mit MS 4.000–5.000 Internationale Einheiten (IE) Vitamin D pro Tag einnehmen sollten. Wenn Sie sich Gedanken um Ihren Vitamin-D-Spiegel machen, sprechen Sie doch einfach mit Ihrem Arzt über die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten.5

Modediäten? Oft schlecht für die Gesundheit

Was Sie essen, kann Sie bei der Behandlung von MS unterstützen und Ihr Wohlbefinden steigern. Denken Sie daran, dass es wichtig ist, Modediäten zu vermeiden. Sie schließen oft ganze Lebensmittelgruppen aus, was zu einem Vitamin- oder Mineralstoffmangel führen und einige Symptome verschlimmern könnte. Wichtig ist eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung, die alle Lebensmittelgruppen umfasst: Obst und Gemüse, Kohlenhydrate, Fett, Eiweiß und Milchprodukte.6

Wider die Wampe

Eine gesunde Ernährung hat viele Vorteile. Die zwei wichtigsten sind: Sie führen Ihrem Körper die Nährstoffe zu, die er benötigt – und es fällt Ihnen leichter, ein gesundes Gewicht zu halten.

Eine kürzlich durchgeführte Studie hat einen möglichen Zusammenhang zwischen Fettleibigkeit im Jugend- und frühen Erwachsenenalter und dem Risiko, an MS zu erkranken, festgestellt. Nach Ansicht der Autoren könnte das auf die entzündliche Wirkung eines Hormons namens Leptin zurückzuführen sein. Der Leptinspiegel im Körper erhöht sich, wenn der Body-Mass-Index (BMI) steigt.

Übergewicht macht es schwieriger, aktiv zu bleiben, und trägt zur Ermüdung bei. Versuchen Sie also, einen gesunden BMI (zwischen 18,5 und 24,9) aufrechtzuerhalten. Wenn Sie Ihr Gewicht unter Kontrolle halten und gleichzeitig Ihren Körper gut ernähren, fühlen Sie sich kurz- und langfristig besser.7

Quellen:

1 Website „Multiple Sclerosis News Today“. Healthy Eating and MS: Foods to Eat and Avoid. Erhältlich auf: https://multiplesclerosisnewstoday.com/living-with-ms/ms-diet-nutrition/healthy-eating-ms/ [Letzter Zugriff Februar 2021]
2 Website „National MS Society“. The Lowdown on Low Carb. Erhältlich auf: https://www.nationalmssociety.org/Living-Well-With-MS/Diet-Exercise-Healthy-Behaviors/Diet-Nutrition/Low-Carb [Letzter Zugriff Oktober 2021]
3 George A. Jelinek, Emily J. Hadgkiss, Tracey J. Weiland, et al. Association of fish consumption and omega 3 supplementation with quality of life, disability and disease activity in an international cohort of people with multiple sclerosis. 2013 Nov; 123(11): 792–801. doi: 10.3109/00207454.2013.803104. Erhältlich auf: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3821380/ [Letzter Zugriff Oktober 2021]
4 Website „National MS Society“. The Omega-3 Factor. Erhältlich auf: https://www.nationalmssociety.org/Living-Well-With-MS/Diet-Exercise-Healthy-Behaviors/Diet-Nutrition/Omega-3 [Letzter Zugriff Oktober 2021]
5 Website „MS Trust“. Vitamin D. Erhältlich auf: https://www.mstrust.org.uk/life-ms/diet/vitamin-d [Letzter Zugriff Oktober 2021]
6 Website „MS Society“. Special diets and MS. Erhältlich auf: https://www.mssociety.org.uk/care-and-support/everyday-living/eating-and-drinking/special-diets-and-ms [Letzter Zugriff Oktober 2021]
7 Website „Multiple Sclerosis News Today“. Excess Body Fat Spurs Disease Progression by Impact on Immune Cells, Study Suggests. Erhältlich auf: https://multiplesclerosisnewstoday.com/news-posts/2019/04/11/body-mass-index-may-play-a-significant-role-in-the-progression-of-multiple-sclerosis/ [Letzter Zugriff Oktober 2021]