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Ein Schub bei Multipler Sklerose (MS) ist ein Notfall. Treten bei Ihnen plötzlich neue neurologische Symptome auf oder verschlechtern sich bereits bestehende MS-Symptome, sollten Sie möglichst umgehend einen Neurologen aufsuchen. Dieser kann anhand klinischer Kriterien schnell feststellen, ob es sich bei Ihren Beschwerden um einen akuten MS-Schub handelt und unverzüglich eine Schubbehandlung einleiten.

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Auf dem Bild ist ein Tablet zu sehen, welches in den Händen einer Person gehalten wird

Während eines Schubes treten meist plötzlich neurologische Symptome auf. Das können ganz neue Anzeichen für MS sein oder bereits bestehende MS-Symptome, die sich wieder verschlechtern. Mithilfe verschiedener klinischer Kriterien stellt Ihr Neurologe in der Regel schnell die Diagnose und beginnt, den MS-Schub zu behandeln.

Kortison vermindert die Entzündungsaktivität bei MS

Handelt es sich bei Ihren Anzeichen um einen akuten MS-Schub, sollte die Behandlung möglichst innerhalb von 2 bis 5 Tagen nach Auftreten der Schubsymptome beginnen. Glukokortikosteroide (Kortison) vermindern rasch die Entzündungsaktivität bei Multipler Sklerose und sorgen damit für eine schnelle Rückbildung der MS-Symptome.

In der Regel erhalten Sie hochdosiertes Kortison bei einem MS-Schub über 3 bis 5 Tage als Infusion. Das bedeutet: meist 1 000 mg Methylprednisolon pro Tag. Da viele an MS erkrankte Menschen die morgendliche Gabe in der Regel besser vertragen, wird das Kortison möglichst morgens als Einzeldosis in einer Kurzinfusion innerhalb von 30 bis 60 Minuten gegeben. Man spricht auch von einer Puls- oder Stoßtherapie. Sollten sich dadurch die Symptome bei Ihnen nicht ausreichend gebessert haben, kann im Anschluss eine ausschleichende orale Methylprednisolon-Gabe über 10 bis 14 Tage erfolgen.

Schubbehandlung

Wenn die Kortisontherapie bei einem akuten MS-Schub nicht ausreicht

Auch die Dauer zwischen zwei Schüben sollten Sie im Blick behalten: Tritt bei Ihnen innerhalb von 30 Tagen ein in Besserung befindliches MS-Symptom wieder verstärkt auf, spricht man von einem reaktivierten MS-Schub. Verstärkt sich das Symptom erst nach 30 Tagen oder später, handelt es sich um einen neuen Schub. Und sollte innerhalb von 30 Tagen ein neues MS-Symptom zu Ihren bekannten Symptomen hinzukommen, wird dies als Schubkomplex bezeichnet. Mehr über die Symptome der Multiplen Sklerose erfahren Sie hier.

Bleibt ein Behandlungserfolg aus bzw. ist die Rückbildung der MS-Symptome deutlich verzögert, kann die Therapie mit hochdosiertem Kortison – bei schweren Schüben gegebenenfalls mit ultrahoher Dosis (2 000 mg Methylprednisolon i. v. pro Tag) – nach 14 Tagen über 5 Tage wiederholt werden. Sollte die MS-Therapie weiterhin keine befriedigende Wirkung zeigen, wird Ihr behandelnder Arzt eine Plasmapherese (Blutwäsche) oder eine Immunadsorption (spezifische Blutwäsche) in Erwägung ziehen.

Für eine Plasmapherese müssen Sie sich ins Krankenhaus begeben. Die Behandlung erfolgt in der Regel stationär über 10 Tage in 5 bis 7 Zyklen. Auf diese Weise werden Substanzen aus Ihrem Blut entfernt, die für die Schädigung der Myelinscheide verantwortlich sind. Die Behandlung sollte möglichst 4 bis 6 Wochen nach Auftreten des MS-Schubes beginnen. Die Methode eignet sich bei Multipler Sklerose jedoch nicht als dauerhafte MS-Behandlung.

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MS-Schub behandeln: Je früher desto besser

Eine Verschlechterung der Symptome und neue Anzeichen der Erkrankung müssen stets ernst genommen werden. Sie sollten einen MS-Schub möglichst früh behandeln lassen, um die damit einhergehende Nervenschädigung schnell wieder zu stoppen.

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Quelle(n):

DGN-Leitlinien: Diagnose und Therapie der Multiplen Sklerose, Stand: Januar 2012, Ergänzung April 2014.
Krankheitsbezogenes Kompetenznetz Multiple Sklerose: Qualitätshandbuch MS / NMOSD, 2. überarbeitete und erweiterte Auflage 2017.