Ich bin Kerstin, 25 Jahre alt und komme aus dem kleinen Saarland. Zurzeit mache ich meinen Master im Fach Marketing Science und arbeite nebenbei von zu Hause aus als Marketingmanagerin. Die Diagnose MS erhielt ich im März 2023 – vermutet habe ich die Erkrankung allerdings schon früher.
Erste Anzeichen, aber zunächst keine Diagnose
Bereits im Winter 2021 traten bei mir nach einer Gürtelrose erste Symptome auf. Während eines Spaziergangs begannen meine Beine und vor allem meine Füße plötzlich zu kribbeln. Das Gefühl hielt mehrere Wochen an. Das MRT war jedoch zunächst unauffällig. Wie sich später herausstellte, war die Ursache hierfür, dass die damaligen Entzündungsherde meine Wirbelsäule betrafen – es wurde aber nur ein MRT von meinem Kopf gemacht. Ein Jahr später bin ich wegen starkem Schwindel, Taubheitsgefühl im Gesicht und Lähmungserscheinungen im rechten Arm zu meinem Hausarzt gegangen, der das allerdings mit Nachwirkungen einer Erkältung begründete.
2023 musste ich dann aufgrund einer starken Sehnerventzündung ins Krankenhaus. Dort wurden etliche Untersuchungen durchgeführt und ich erhielt schlussendlich meine Diagnose: MS mit schubförmiger Verlaufsform.
Herausforderungen annehmen und daraus lernen
Eine große Herausforderung für mich ist, keine Kontrolle darüber zu haben, ob meine MS sich verbessert, gleich bleibt oder sich verschlimmert. Bei kleinsten Veränderungen meiner Symptome breche ich schnell in Panik aus und frage ich mich sofort: „Ist das wieder ein Schub oder bin ich vielleicht nur gestresst, müde oder Ähnliches?“ Gerade am Anfang wusste ich noch nicht genau, wie ich das alles einordnen kann, und war deshalb oft bei meinem Neurologen, der sich glücklicherweise immer Zeit für mich genommen hat.
Außerdem war ich mitunter sehr verunsichert und vor allem überfordert von den ganzen Informationen über die Erkrankung, beispielsweise wenn es um Ernährung, Sport oder auch das Verreisen ging. Dazu kamen Medikamente, an die ich monatlich, wöchentlich und zum Teil sogar täglich zu unterschiedlichen Zeiten denken muss.
Herausfordernd ist auch, bewusst Pausen zu machen. Im alltäglichen Stress vergesse ich das häufig, obwohl es gerade bei MS ein wichtiger Faktor ist. Einfach mal eine fünf- bis zehnminütige Pause einzulegen, würde mir und meinem Körper sicherlich guttun.
Die MyTherapy-App ist mein Helfer im Alltag
Die MyTherapy-App unterstützt mich vor allem dabei, an meine Medikamente zu denken, und erinnert mich zu den richtigen Zeitpunkten. Gerade wenn man an mehrere Medikamente zu unterschiedlichen Zeiten denken muss, kann man schnell durcheinanderkommen. Insbesondere die Erinnerungsfunktion und auch die Möglichkeit, im Nachhinein überprüfen zu können, an welchen Tagen ich das Medikament zuletzt angewendet habe, sind mir eine große Hilfe. Mich an meinen Therapieplan zu halten und Medikamente zu den richtigen Zeiten anzuwenden, ist mir wichtig, um meine MS möglichst positiv zu beeinflussen. Außerdem erinnert mich die MyTherapy-App daran, regelmäßige Meditationseinheiten einzulegen, um für kurze Zeit dem Alltagsstress zu entkommen und mein Nervensystem zu entspannen.
Lernen, mit der MS zu leben
MS ist eine nicht heilbare Krankheit. Ich musste lernen, damit umzugehen, dass sie mich von nun an mein Leben lang begleiten wird. Das fällt mir bis heute manchmal schwer. Es hat mir geholfen, meinen Fokus auf Dinge zu legen, die ich beeinflussen kann. Dazu zählen meine Ernährung, Bewegung, bewusst Pausen einzulegen und natürlich auch die gewissenhafte Anwendung meiner Medikamente. Auch wenn ich meine MS nicht mehr loswerde, kann ich meinen Körper auf diese Weise wenigstens unterstützen und versuchen, den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen. Am meisten hat es mir geholfen, über meine MS zu sprechen, meine Gedanken und Gefühle zuzulassen und mit den mir nahestehenden Menschen zu teilen. Geteiltes Leid ist bekanntlich halbes Leid!