Seiner Therapie treu zu sein, ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für jede Therapie – ganz besonders für die Behandlung Ihrer MS. Die regelmäßige Einnahme bzw. Anwendung der Medikamente ist dafür Grundvoraussetzung. Dass dies nicht immer einfach ist, vor allem, wenn Sie zwischen den Schüben keine oder nur wenige Beschwerden haben, ist ganz normal. Wichtig ist, herauszufinden, was Sie möglicherweise von der Therapietreue abhält und diese Punkte aktiv anzugehen.
Therapietreue für dauerhafte Wirksamkeit
Soll die verlaufsmodifizierende MS-Therapie dauerhaft und langfristig ihre Wirkung zeigen, ist Ihre Treue zur Therapie die bedeutendste Grundvoraussetzung dafür. Der gewünschte Therapieerfolg ist erst dann gewährleistet, wenn Sie sich gemeinsam mit Ihrem Arzt für einen Therapieweg entschieden haben und diesen auch konsequent gehen. Die regelmäßige Einnahme bzw. Anwendung Ihrer Medikamente ist dabei ein wesentlicher Baustein. Darüber hinaus natürlich auch eine möglichst gesunde Lebensweise und das Wahrnehmen von Arztterminen oder Kontrolluntersuchungen.

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Hindernisse auf dem Weg zur Therapietreue
Allerdings gibt es verschiedene Gründe, die es erschweren können, der Therapie treu zu sein. Im turbulenten Alltag kann schließlich schon einmal die Medikation vergessen werden, z. B. wenn sich Routine-Abläufe geändert haben. Vielleicht fühlen Sie sich aber auch unter der Therapie so gesund, dass Sie denken, Sie könnten darauf verzichten. Oder aber die Nebenwirkungen der Therapie sind dafür verantwortlich. Manchmal können auch MS-Symptome die Einnahme bzw. Anwendung komplizieren. Das sind allerdings nur einige Beispiele.
Es ist notwendig, sich die Hindernisse auf dem Weg der Therapietreue bewusst zu machen und sie beiseite zu räumen. Ein offenes Gespräch mit Ihrem behandelnden Arzt oder Ihrer MS-Schwester bzw. Ihrem MS-Pfleger kann Ihnen dabei helfen, individuelle und passende Lösungen zur besseren Therapietreue zu finden, die sich leicht in Ihren Alltag integrieren lassen.
Tipps zur Unterstützung der Therapietreue:

- Bitten Sie Menschen aus Ihrem persönlichen Umfeld, Sie an die MS-Therapie zu erinnern.
- Platzieren Sie Merkzettel, die Sie an Ihre Therapie erinnern, gut sichtbar an Orten, die Sie häufig aufsuchen.
- Programmieren Sie einen Signalton im Handy oder Wecker, der Sie an die Einnahme/Anwendung Ihrer Medikamente erinnert.
- Kombinieren Sie die Einnahme der MS-Medikamente mit Routinen aus dem Alltag wie Zähne putzen, Kaffee kochen usw.
- Suchen Sie sich einen gut zugänglichen festen Platz, an dem Sie Ihre Medikamente aufbewahren.
- Dokumentieren Sie Ihre MS-Therapie, Ihr Befinden und auftretende Nebenwirkungen in einem Tagebuch oder einer App.
- Sortieren Sie Tages- oder Wochendosen in speziellen Medikamentenbehältern vor. Lösen Sie Tabletten oder Kapseln jedoch nicht vorab aus dem Blister, sondern schneiden Sie vorsichtig die benötigte Anzahl inklusive Verpackung heraus*.
- Bewahren Sie Reservepackungen zu Hause und z. B. im Büro auf, ebenso in häufig benutzten Jacken und Taschen*.
Weitere Unterstützungsmöglichkeiten erhalten Sie bei unserem „MS & ich“-Therapiebegleitprogramm.
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Quelle(n):
1 Impact of Adherence to Disease-Modifying Therapies on Clinical and Economic Outcomes among Patients with Multiple Sclerosis Tan et al. 2010. In: Advance in Therapy 2011 Vol. 28 (1). S.51-61.