Das Leben mit einer chronischen Krankheit ist eine Herausforderung. Die Diagnose Multiple Sklerose ist eine tiefgreifende Erfahrung für den Körper und die Seele. Vielleicht erinnern Sie sich noch an die Zeit, als Sie Ihre Diagnose erhalten haben und wie sie sich auf Ihr Leben ausgewirkt hat.
Für viele ist die Ungewissheit in Zusammenhang mit der Erkrankung ein täglicher Balanceakt zwischen Verzweiflung, Resignation und Angst auf der einen, Zuversicht, Hoffnung und Lebensmut auf der anderen Seite.
Verschiedene Studien zeigen, dass Menschen mit MS häufiger von Ängsten, depressiven Verstimmungen und psychischen Störungen betroffen sind. Ein Grund dafür kann die seelische Belastung durch die Erkrankung sein, ein weiterer können die entzündlichen Ereignisse in Hirnarealen (Schädigung des Nervensystems) sein, die auch für das Gleichgewicht der Psyche wichtig sind.
Die gute Nachricht: Spezielle MS-Medikamente und Ärzt*innen, aber auch der Austausch mit anderen Betroffenen können Sie dabei unterstützen, eine positive Einstellung zur Erkrankung zu erreichen, eine Balance zwischen Körper, Seele und MS zu finden. Und eines bleibt immer unabhängig von MS: Ihre eigene Stärke, Ihr eigenes Ich als Basis für ein selbstbestimmtes Leben mit MS.
Phasen der Krankheitsverarbeitung
- Phase 1 „Schock“: Lähmung, Nicht-wahrhaben-Wollen
- Phase 2 „Reaktion“: Aufbrechende Emotionen, Verdrängung, Angst
- Phase 3 „Kompensation“: Akzeptanz, Lösungen suchen und sich trennen
- Phase 4 „Neuorientierung“: Neuer Selbst- und Weltbezug
MS selbstbewusst annehmen
Wie gelingt es, sich auf die Erkrankung einzustellen, sich von negativen Gedanken zu trennen und positive zu entwickeln? Das Leben mit MS geht weiter. Je nach Krankheitsverlauf müssen Sie vielleicht andere Wege finden, um Ihr Leben an die jeweilig neue Situation anzupassen und dabei Ihr eigenes Ich zu bewahren. Das betrifft Ihren Lebensalltag ebenso wie selbstverständliche Veränderungen im Lebenszyklus – zum Beispiel Partnerschaft, Familie und Beruf. Jede Krankheitsaktivität, jeder Schub kann eine erneute Auseinandersetzung – körperlich und seelisch – bedeuten. Dabei hilft, dass Sie sich selbst akzeptieren und wertschätzen.
Mit MS selbstbestimmt leben
Ein Wechsel der Perspektive eröffnet andere, an die Lebenssituation angepasste Blickwinkel. Mehr Selbstliebe anstelle von Selbstmitleid kann dabei ein Schlüsselelement zu einer positiven Sichtweise auf die Erkrankung sein. Auch wenn in der Vergangenheit bewährte Bewältigungsstrategien nicht mehr funktionieren: Entwickeln Sie neue geeignete Werkzeuge, Verhaltens- und Reaktionsweisen, mit denen Sie selbst Ihr Leben gestalten. Vielleicht helfen Ihnen Erfahrungen von anderen MS-Betroffenen. Selbstbestimmt Entscheidungen zu treffen und aktiv an der Behandlung mitzuwirken, stärkt nicht nur Ihr eigenes Wohlbefinden, es unterstützt auch den Erfolg Ihrer Therapie – Stichwort: Coping/Resilienz.
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